Pestel-Institut legt Untersuchung zum Senioren-Wohnen in Bochum vor

Das Pestel-Institut hat untersucht, wie gut Bochum für Seniorenwohnungen aufgestellt ist. Das Ergebnis titelt das Institut mit „Bochum rast mit 100 Sachen auf die graue Wohnungsnot zu”. Bereits heute würden 13.400 Seniorenwohnungen gebraucht. Als große Herausforderung kämen 82.700 “Baby-Boomer” hinzu, die bis 2035 in den Ruhestand gingen.
Der Wohnungsmarkt in Bochum ist mit der steigenden Zahl älterer Menschen überfordert, so Matthias Günther vom Pestel-Institut. Der Mangel an seniorengerechten Wohnungen ist laut Günther bereits massiv und wird sich weiter verschlimmern. Von den rund 187.500 Haushalten in Bochum sind 31 Prozent Seniorenhaushalte. Rund 13.400 altersgerechte Wohnungen würden aktuell benötigt, aber der Markt bietet diese nicht. Auch Familien nutzen oft barrierefreie Wohnungen, was das Angebot zusätzlich verknappt. Neben Neubauten sei eine Sanierungsoffensive dringend notwendig, doch politische Maßnahmen fehlten. Besonders der Bund ignoriere das Problem.
Finanzielle Aspekte verschärfen die Situation. Die durchschnittliche Kaltmiete in Bochum liegt bei 6,30 Euro pro Quadratmeter, aber 66 Prozent der älteren Mieter zahlen weniger. Günther warnt, dass altersgerechte Umbauten die Mieten erhöhen könnten, was sich viele Rentner nicht leisten können. Eine Investition in altersgerechten Wohnraum wäre langfristig günstiger, als Pflegeheimplätze zu finanzieren. Doch ohne staatliche Unterstützung drohe eine massive graue Wohnungsnot.