DMB NRW: Aggressive Mieterhöhungen der Vonovia in der Krise
Die heute veröffentlichte Halbjahresbilanz der Vonovia SE offenbart, wie sehr der Konzern weiterhin in der Krise steckt. Mieterhöhung an der Grenze des Erlaubten sind die Folge und Vonovia nimmt auch den damit verbundenen Imageschaden in Kauf. So verschickte der Konzern im Juli an 20.000 Berliner Haushalte Mieterhöhungen, die einen Bruch der Vereinbarungen des Berliner Wohnungsbündnisses bedeuteten. Denn statt der vereinbarten 11 Prozent Mieterhöhung innerhalb von drei Jahren, verlangt Vonovia bis zu 15 Prozent mehr Miete. Die Zahlen der Halbjahresberichts 2024 erklären dieses aggressive Vorgehen von Vonovia.
Nach einer Rekordabwertung der Wohnungsbestände 2023 musste der Wert des Immobilienvermögens auch im ersten Halbjahr 2024 um 1,7 Prozent nach unten korrigiert werden. Gleichzeitig stieg die Verschuldungsquote auf 48,2 Prozent und liegt damit deutlich über dem selbst gesetzten Limit von 45 Prozent. Die schlechteren Finanzierungsbedingungen schlagen sich in erhöhtem Zinsaufwand nieder. Dieser lag mit 424,5 Mio. 11 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Deutlich gestiegen sind die Gewinne aus dem Geschäft mit wohnungsnahen Dienstleistungen, während das Neubausegment ins Minus gerutscht ist. Die Gewinne aus dem Vermietungsgeschäft sind um 1,4 Prozent gesunken. Dennoch übertrafen die Mietsteigerungen des bestehenden Portfolios (like-for-like-Mietsteigerungen), also ohne Neubau und Aufstockung, im ersten Halbjahr 2024 mit 3,5 Prozent den Vorjahreswert von 2,7 Prozent deutlich.
„Vonovia dreht weiter an der Mietenspitale und wird dabei radikaler je länger der Konzern im Krisenmodus ist. Vonovia wird weiter versuchen Bestände zu verkaufen, um aus der Schuldenfalle zu kommen. Die Mieterinnen und Mieter müssen sich auf maximale Mietsteigerungen einstellen. Dafür muss sich Vonovia auf den Widerstand der Mieterinnen und Mieter, unterstützt von den Mietervereinen, einstellen“, so Hans-Jochem Witzke, Vorsitzender des Deutschen Mieterbundes NRW.