Vonovia mal ganz ehrlich?
Da staunten die Demonstant:innen am Samstag nicht schlecht, als sie an der Bushaltestelle Oskar-Hoffmann-Straße vorbeikamen. “Laub harken, Müll abholen, Mieter bescheißen” verkündete ein Plakat unterschrieben von “Vonovia – wir lassen Mieter bluten”. Auf der anderen Seite hieß es “Sanieren bis der Pöbel draußen ist”. Deutschlands größte Vermieterin mit ganz ehrlichen Werbemotiven?
Leider nein. Beim Mieterverein und anderen Medien ging dazu ein Bekennerschreiben ein:
»In der Nacht von Freitag auf Samstag verteilten Aktivist*innen der Klimagerechtigkeitsgruppe „Ende Gelände Bochum“ im Zuge einer Adbusting-Aktion über ein dutzend Plakate in Werbekästen der Bochumer Innenstadt. Die Plakate bezogen sich satirisch auf den in Bochum ansässigen Immobilienkonzern Vonovia SE. Die Aktion fand im Rahmen von Protesten gegen den Konzern, seine Geschäftspraktiken sowie die Profitorientierung des Wohnungsmarktes statt, zu denen ein breites Bündnis am Samstag, den 23.04. in Bochum aufruft.
Mit ihrer Aktion möchten die Aktivist*innen auf Mietsteigerungen aufmerksam machen, die sie auf die Handlungen der Vonovia zurückführen, sowie auf dessen umstrittene Geschäftspraktiken. Auf den Plakaten, die im offiziellen Design der Vonovia gehalten sind, stehen dazu Sprüche wie “Wir lassen Mieter bluten” und “Sanieren bis der Pöbel raus ist”. Lili von “Ende Gelände Bochum” sagt dazu: “Wir unterstützen lediglich die Vonovia dabei, ihre eigene Transparenzansprüche umzusetzen.” Jenseits der Kritik am Konzern würde die aktuelle Wohnungspolitik falsche Anreize
setzen: “Das gegenwärtige System erlaubt Spekulation mit Wohnraum auf Kosten der Mieter*innen. Wir fordern eine grundlegende Umstrukturierung des Wohnungsmarktes – für menschliche Bedürfnisse statt für Profite!”
Mit dem Aufkauf der Deutsche Wohnen ist Vonovia 2021 zum größten Immobilienkonzern der Bundesrepublik geworden. Am 29.04. findet die jährliche Aktionärsversammlung des Konzernes statt; im Vorfeld dieser Versammlung sind in Bochum vielfältige Proteste angekündigt, unter anderem ein Demonstrationzug durch Bochum sowie ein mehrtägiger Gipfel verschiedener Mieter*innenorganisationen.«