Mieter protestieren gegen Abriss
Etwa 35 Mieterinnen und Mieter der Vogelsiedlung in Grumme haben heute mit Plakaten und Transparenten vor der Ratssitzung gegen den drohenden Abriss ihrer Siedlung protestiert. “Rettet die Vogelsiedlung”, “Erhaltet preiswerten Wohnraum” und “Faire Miete statt Maximalrendite” stand auf den Plakaten. Auf einem Flugblatt, dass an alle Ratsmitglieder verteilt wurde, hielten sie den Ratsmitgliedern vor: “Die VBW gehört zu fast 80 % der Stadt. Die Stadt Bochum hat eine Mehrheit in allen Gremien der VBW und damit maßgeblichen Einfluss auf deren Geschäftspolitik. Wir fordern Sie auf: Nutzen Sie diesen Einfluss! Beenden Sie die seelische Grausamkeit in Grumme!” Unterstützung gab’s vom “Netzwerk für Bürgernahe Stadtentwicklung” – und natürlich vom Mieterverein.
Hintergrund:
Seit 2013 wird den Mieterinnen und Mietern der Vogelsiedlung in Bochum-Grumme versprochen, dass ihre in die Jahre gekommene Siedlung saniert werden soll. Geschehen ist nichts. Stattdessen heißt es auf einmal, dass die komplette Siedlung abgerissen werden soll. 48 Mietwohnungen mit noch erträglichen Mieten, erkennbarem Sanierungsbedarf aber gesunder Bausubstanz. Was hier gebraucht wird, ist nichts, was ein verantwortungsbewusst handelnder Vermieter nicht ohnehin im Rahmen seiner laufenden Instandhaltungsmaßnahmen tun würde.
Die Mieter haben sich in einer Unterschriftensammlung an ihre Vermieterin, die VBW, gewandt und den Erhalt der Siedlung gefordert. Die Antwort war ausweichend: Es sei noch nichts entschieden, die Entscheidung falle im Herbst. Offensichtlich woll man vor der Kommunalwahl keine schlechten Nachrichten überbringen.
Für die Mieterinnen und Mieter, die teilweise 60 Jahre hier wohnen, ist diese Hinhalterei unerträglich. Sie haben die Medien eingeschaltet und einen Mieterrat gebildet, der ihre Interessen verfolgt und dabei eng mit dem Mieterverein kooperiert.